Ein Zeichen für Vielfalt: Die LGBTQAI+ Flagge weht im Wind
Ein Zeichen für Vielfalt: Die LGBTQAI+ Flagge© DAAD/ Daniel Reuber

AUF EINEM GUTEN WEG

Der Begriff „Diversität“ beziehungsweise „Vielfalt“ spielt im öffentlichen Diskurs in Deutschland eine immer größere Rolle. Welche gesetzlichen Grundlagen es gibt, die eine diverse Gesellschaft fördern und an wen du dich wenden kannst, wenn du Unterstützung brauchst, erfährst du hier.

TIEF IM GESETZ VERANKERT

 „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“, heißt es in Artikel 3 des Grundgesetzes der deutschen Verfassung. Vielfalt ist hier also Gesetz. 2006 wurde der Grundsatz im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) erweitert: Sexuelle Identität wird nun ebenfalls als Grund für Diskriminierung genannt. Benachteiligung soll laut AGG nun „verhindert oder beseitigt werden“.

"Die Studierenden-Community ist unglaublich groß und vielfältig, und eine offene Haltung wird vorgelebt"

Roberta

Drei Studierende vor grünem Hintergrund
Testimonials Roberta, Lilit & Ayo © DAAD/Henning Ross

Erfahrungen von Studierenden

Auf dem Campus und in deutschen Hochschulstädten ist Diversität oft schon gelebte Realität. Das bestätigen auch , und .

Roberta kommt aus Italien, sie studiert Anglistik in Köln und schätzt die liberale Atmosphäre: „Hier in Köln habe ich das Gefühl, tun und lassen zu können, was ich will. Die Studierenden-Community ist unglaublich groß und vielfältig, und eine offene Haltung wird vorgelebt.“

, die aus Armenien stammt und in der LGBTQIA+ Community aktiv ist, sagt: „Für mich ist Deutschland eines der europäischen Länder mit der höchsten Toleranz gegenüber queeren Menschen.“

Auch , der aus Nigeria zum Studieren nach Deutschland gekommen ist, freut sich über die Offenheit hierzulande: „Ich lerne gerne Menschen aus anderen Kulturen kennen, und in Deutschland geht das sehr gut.“ 

Christopher Street Day

Wie offen und tolerant es in Deutschland zugehen kann, konnten , und einige ihrer Mitstudierenden schon bei den Feierlichkeiten zum miterleben.

Ein Weg der eine Markierung für Rollstuhlfahrer zeigt
Weg für Rollstuhlfahrer© DAAD/Florian Schubert

Wie steht es um Barrierefreiheit?

 Zugegeben, andere Länder sind in Sachen Barrierefreiheit weiter als Deutschland. In Großbritannien und den USA ist es zum Beispiel bereits Gesetz, dass Menschen mit Behinderung den gleichen Zugang zu Gebäuden und den gleichen Service erhalten müssen wie Menschen ohne Behinderung. Das gibt es in Deutschland leider noch nicht, auch wenn sich bekannte Aktivistinnen und Aktivisten wie oder seit Jahren dafür einsetzen.

Trotzdem gibt es auch hier gesetzliche Grundlagen wie das Hochschulrahmengesetz, die Landeshochschulgesetze und die UN-Behindertenrechtskonvention, die Hochschulen vorgeben, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen, um inklusiver zu werden. Dazu zählen einerseits Rampen und Fahrstühle, die überhaupt erst den Zugang zu Gebäuden ermöglichen, aber auch die Bereitstellung von Dolmetschenden sowohl in Veranstaltungen als auch bei Beratungsgesprächen zum Beispiel zum Thema BAföG. Das hat dazu zahlreiche Informationen zusammengefasst.

Diversität in Zahlen*

  • Gesamtbevölkerung Deutschlands: ca. 82 Millionen
  • Menschen mit Migrationshintergrund: ca. 19,3 Millionen
  • Menschen mit schwerer Behinderung: ca. 10,8 Millionen
  • Religiöse Gemeinschaften: ca. 400
  • LGBT-Anteil/Gesamtbevölkerung: ca. 7,4 Prozent
  • Charta der Vielfalt unterzeichnet: 3.800 Unternehmen/Institutionen
  • *Quelle: deutschland.de/Auswärtiges Amt, 2021

Hier gibt es Unterstützung und Beratung

Wer als studierende Person Beratung oder aufgrund von Diskriminierung Hilfe sucht, findet diese meist direkt an den Hochschulen selbst. Die Studierendenwerke oder Kommilitoninnen und Kommilitonen im AStA sind eine gute Anlaufstelle, fast jede deutsche Hochschule hat zudem eine Antidiskriminierungsstelle. Frag am besten im international Office oder Studierendensekretariat nach Ansprechpersonen und Kontaktdaten.

Blick auf den Info Point der Universität Flensburg, mit Beratungsstand und vielen Broschüren.
Am Info Point der Universität Flensburg erden Studierende mit ihren Fragen nicht alleingelassen.© Lilit/ DAAD
Der Info Point der Universität Flensburg, mit Beratungsstand und vielen Broschüren.
Auch an Lilits Hochschule in Flensburg werden Studierende mit ihren Fragen nicht alleingelassen.© Lilit/ DAAD

Du wirst sehen, dass es gar nicht so schwer ist, sich im deutschen Alltag einzuleben. Über die Beratungsangebote an der Uni hinaus gibt es viele andere Beratungsstellen. An sie kannst du dich wenden, wann immer du Fragen hast oder wenn du Diskriminierungserfahrungen machen musstest.

Den ersten Kontakt kannst du meist anonym aufnehmen. Wenn du im Ernstfall Anzeige bei der Polizei erstatten möchtest, kannst du dich direkt an die nächste Polizeidienststelle wenden oder bei einer der Beratungsstellen um Unterstützung bitten. Denn, wie anfangs erklärt: In Deutschland gibt es ein Gesetz gegen Diskriminierung.

Eine Bank vor einem der Universitätsgebäude der Universität Eberswalde, die die Solidarität mit den People of Color symbolisiert.
Eine Bank vor einem Gebäude der Universität Eberswalde macht deutlich: Hier ist kein Platz für Rassismus. © Ayo/DAAD

Hier gibt es Rat und Tat

Fast jede deutsche Hochschule hat eine Antidiskriminierungsstelle. Frag am besten selbst im international Office deiner Hochschule nach Ansprechpersonen und Kontaktdaten. Links zu Webseiten die dir weiterhelfen können Listen wir im Folgenden auf. 

Ayos First Impression

Ayo aus Nigerien spricht über seine Erfahrungen  mit und Erwartungen gegenüber Rassismus in Deutschland. Schau dir sein Video zu seiner „First Impression“ an.

 

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