Kurz & Knapp

Das deutsche Gesundheitssystem hat ein dichtes Netz gut ausgebildeter Ärztinnen und Ärzte.

Medikamente bekommst du in der Apotheke, manche musst du dir zuvor aber ärztlich verschreiben lassen.

An wen du dich im Bedarfsfall wenden kannst 

Wenn du Zahnschmerzen hast, gehst du zur Zahnärztin bzw. zum Zahnarzt. Wenn du andere Beschwerden oder Schmerzen hast, gehst du am besten zuerst in eine allgemeinmedizinische Praxis. In Deutschland spricht man auch von der Hausärztin oder dem Hausarzt. Er oder sie kann einschätzen, ob die Krankheit oder Verletzung von speziellen Fachleuten behandelt werden sollte. In dem Fall bekommst du eine Überweisung, mit der du dann zur Fachärztin oder zum Facharzt gehst. 

Ein Pflaster, ein Fieberthermometer
Gesundheit© DAAD/Henning Ross

Ob Allgemeinmedizin, Zahnmedizin oder andere Fachrichtungen gefragt sind: In den „Gelben Seiten“, einem Branchen-Verzeichnis, das es  gibt, findest du Telefonnummern der Praxen. Die Öffnungszeiten sind unterschiedlich. Viele Praxen haben am Mittwochnachmittag geschlossen. Am besten ist, du lässt dir telefonisch einen Termin geben. In dringenden Fällen kannst du auch zu den Sprechzeiten kommen, die du oftmals auch im Internet findest. Dann musst du meistens etwas warten. 

Mit dem Rezept in die Apotheke 

Hast du ein Rezept für ein Medikament ausgestellt bekommen, holst du es in einer Apotheke ab. Dort musst du meist zwischen 5 und 13 Euro dazu bezahlen – die so genannte „Zuzahlung zu Arzneimitteln“. Der Rest wird von der  bezahlt. Allerdings gilt das nur für Medikamente, die dir ärztlich verschrieben wurden. Die anderen Arzneimittel musst du in voller Höhe selber bezahlen.

Notruf unterwegs

Auf deutschen Autobahnen gibt es orangefarbene Notrufsäulen. Wenn du einen Unfall hast, kannst du über diese Säulen Hilfe rufen.

Besonderheiten bei Notfällen 

Wenn du nachts oder am Wochenende dringend ärztliche Hilfe brauchst, kannst du in ein Krankenhaus fahren. Wenn das nicht geht, kannst du die 112 anrufen, damit ein Krankenwagen oder Notarzt zu dir kommt. Die 112 ist eine kostenlose Telefonnummer. 
Wenn es nicht ganz so dringend ist, aber du auch nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kannst, ist der „Ärztliche Bereitschaftsdienst“ eine Option. Das ist eine Vertretung für Hausärztinnen und Hausärzte, die außerhalb der normalen Sprechzeiten tätig ist. Diesen Notdienst erreichst du in ganz Deutschland unter der Telefonnummer 116 117. 

Medikamente: zwei verschiedene Kategorien  

Es gibt zwei Gruppen von Medikamenten: verschreibungspflichtige und rezeptfreie. 

Verschreibungspflichtige Medikamente bekommst du nur in Apotheken und nur, wenn dir ein ärztliches Rezept dafür ausgestellt wurde. Das Arzneimittelgesetz ist in Deutschland relativ streng. Einige Arzneimittel, die du in anderen Ländern vielleicht rezeptfrei und sogar im Supermarkt bekommst, musst du dir in Deutschland in jedem Fall verschreiben lassen. Und eventuell sind Medikamente, die es in anderen Ländern zu kaufen gibt, in Deutschland gar nicht zugelassen.

Apotheken in Deutschland

Rezeptfreie Medikamente kannst du dagegen auch ohne ärztliche Verschreibung in Apotheken kaufen. Einige rezeptfreie Medikamente bekommst du sogar in Drogeriemärkten: Dazu zählen Mittel gegen Husten und Schnupfen, etwa Hustenbonbons oder Nasenspray. 

Linh und Ayo dehnen sich nach einer Einheit im Fitnessstudio
Sport und Bewegung können helfen fit und gesund zu bleiben© DAAD/Henning Ross

Hilfsangebote

Finde Informationen darüber, wie du in Deutschland professionelle Hilfe finden und wie du dir zunächst selbst helfen kannst, wenn dein psychisches Wohlbefinden leidet.

PSYCHISCHE GESUNDHEIT 

Ein Studium im Ausland oder an einem neuen Ort zu beginnen, kann schwierig sein. Es ist, als würde man in eine völlig neue Welt eintauchen, weit weg von zu Hause. Das kann auch schnell das Gefühl von Überforderung auslösen. Du musst deine Zeit und Ressourcen anders einteilen, du bist vielleicht nervös vor Prüfungen oder spürst eben einfach all die schweren Gefühle. Jede Person reagiert anders, wenn sie sich außerhalb der eigenen Komfortzone befindet. Vielleicht bemerkst du nicht einmal die Warnzeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Zu Hause kennst du alle Regeln und Abläufe, ohne darüber nachzudenken. Aber in einem neuen Land? Da muss man einiges neu lernen. Es kann anstrengend sein, herauszufinden, wie man sich verhalten soll oder zu verstehen, was um einen herum vorgeht, selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind. Heimweh zu haben, ist völlig normal.

Wenn du das Gefühl hast, dass deine Gesundheit und dein Alltag nachhaltig beeinflusst sind, ist es in Ordnung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. 

Fazit

Wie schnell und effektiv dir im Krankheits- oder Verletzungsfall geholfen werden kann, hängt entscheidend davon ab, dass die richtige Person bzw. Stelle verständigt oder aufgesucht wird. 

Dann geht in der Regel alles systematisch seinen Gang und du bist in guten Händen.