Einen schönen guten Tag! Ich bin wieder da und muss sagen, dass ich mich besser fühle, als vor fünf Tagen, ich habe WLAN, wohne in Venedig des Deutschlands und habe ein sehr gutes Vorgefühl. Während dieser Tage habe ich schon viel getan, riesige Schritte für mich gemacht und ganz Babyschritte für die Personen, die sich selbst sehr „awkward“ beschreiben.
Die ersten zwei Tage waren ganz üblich für solche Situation, wie eine Sommerschule. Wenn mir jemand fragen würde, welche Sätze ich am meisten gehört habe, würde ich so beantworten: „Hallo, ich bin X, ich komme aus Y und studiere Z…“, sich zu vorstellen ist eine der leichteste und schwierigste Sache auf der ganzen Welt, meiner Meinung nach. Man muss versuchen interessant zu sein, aber es ist irgendwie verboten viel zu sprechen und wir hören die Sätze, die ich oben beschrieben habe. Bedauerlicherweise kann man diese Phase nicht übergehen…
Als ich andere Teilnehmer des Kurses gesehen habe, wusste ich genau was vor mir stand, ich wusste auch genau, was nach drei oder vier Monaten sein wird. Die internationalen Sommerschulen, oder Sommercamps haben immer oder fast immer folgende Etappen:
- Erste drei Tage – das ist die Phase, wenn man sich orientiert, oder mindestens versucht man zu orientieren, sowohl in der Stadt, als auch in den Menschen, die deine temporären Begleiter sind.
- Zweite bzw. dritte Woche – man fühlt sich daheim, aber nachts hat man auch das Gefühl des Heimwehs.
- Letzte Tage – Man bekommt wieder auch eine Nostalgie, oder besser gesagt, eine Vornostalgie, das ist eine ganz seltsame Stimmung, wenn man weiß, dass irgedetwas bald vorbei sein wird und deswegen fühlt sich ein bisschen traurig.
- Der letzte Tag – für mich ist das ein Tag des Weinens, wenn alle sich verabschieden, in solchen Momenten weiß genau, dass alles (ohne Ausnahme) hat ein Ende.
- Drei Tage nach dem Camp – es wird eine gesamte Facebookgruppe gemacht und fast alle posten, wie sie sich einander vermissen.
- Ein Monat nach dem Camp – In obengenannten Gruppe wird kaum geschrieben.
- Ein Jahr nach dem Camp – Man chattet mit eine, oder zwei Personen, die dir wirklich gefallen haben.
Diese Etappen sind einfach zu real, sie zu vergessen. Merkt euch gut vor: Je höher sind Erwartungen, desto schmerzhaft ist die Enttäuschung. Dieser Regel gilt für den, die wirklich sehr peinlich sind, wie ich, zum Beispiel.
Ich bin gar nicht eine Person, die will ohne Kommunikation zu sein, aber irgendwie gelingt es bei mir gar nicht… Für mich ist es unvorstellbar, dass ich zu jemandem gehe und sage: Hey, ich bin Elene, lass uns unsere Kontaktdaten austauschen. Ich bin die Art der Person, die immer stolpert, bevor sie etwas soziales macht. Der Grund liegt vielleicht darin, dass ich immer eine große Angst vor der Rückreaktion habe. Aber jetzt ist es egal, ich soll Ihnen über meine erste ernsthafte Karaokenacht erzählen. Das war die Schritte, über die ich Ihnen unbedingt erzählen muss.
Es ist 19.00 Uhr, alle haben den Treffpunkt gefunden, KHG – ein wunderschönen Platz mit vielen Bildern und Ornamenten auf der Decke. Unsere Tutoren haben angefangen zu singen, die Atmosphäre war sehr locker, alle haben gelacht, ich auch, ich hatte das Gefühl, dass das Zimmer voll mit positive Ausstrahlung war. Auch andere Teilnehmer haben gesungen und ich habe die Stimme meines inneres Kindes gehört, ELENE, ELENE, das ist deine Chance, du MUSST jetzt singen, du SOLLST das machen, stell dir vor, dass das dein letzter Tag des Lebens ist. Und ich habe es gewagt, ich habe einem ganz netten Mädchen gebeten mit mir zu singen und wir haben zusammen „I will survive“ gesungen and I survived. Dieses Lied, gesungen von mir, hat mein Badezimmer schon mehrmals gehört, aber jetzt haben das auch andere Menschen gehört und wir haben auch den Beifall bekommen, ich war voll von den Emotionen, dieses Gefühl war ähnlich wie das Gefühl bei dem ersten Kuss, ich war voller begeistert, mein inneres Kind war glücklich.
Bis Später!
LG
Eure Elene
P.S Vergessen Sie nicht die süße Stimme Ihres inneres Kindes.