Die Vorlesungszeit im Wintersemester 2018/2019 an der Uni Regenburg ist fast vorbei. Am 11.02.2019 beginnt die Vorlesungsfreizeit und das heißt nur Klausuren und dann Semesterferien bis April. In diesem Semester habe ich nicht so viel geschrieben. Das hängt jedoch nicht davon ab, dass ich kaum zu erzählen hatte, sondern weil ich sehr beschäftigt war: insbesondere mit dem wichtigsten Teil meines Masterstudiums – Masterarbeit.
Hey!
Kurz zu den Formalien. Nach dem das Thema der Arbeit mit dem Professor besprochen wird, soll man das Thema im Prüfungsamt registrieren. Danach kriegt man einen Brief mit der Bearbeitungszeit, die in der Regel drei Monate enthält. Nach drei Monate soll die Masterarbeit am Dekanat abgegeben werden.
Meine Masterarbeit habe ich am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Unternehmensrecht und Grundlage des Rechts geschrieben. Bei uns gab es kein Tutorium zum Thema „Schreiben der Masterarbeit“. Zum Glück habe ich schon Erfahrung: mit der Masterarbeit, die ich schon in Russland geschrieben habe. Natürlich sind die beiden ganz anders: hier in Deutschland soll ich das deutsche Rechtssystem analysieren und danach noch vergleichen und zwar nicht mit dem russischen Rechtssystem, sondern mit dem EU-Recht. Ich habe schon länger über meine bevorstehende Masterarbeit auf Deutsch gedacht: Wie kann ich eine wissenschaftliche Arbeit auf Deutsch schreiben? Ist das überhaupt für mich? Wie schaffe ich das in drei Monaten? Ich habe tausende Gründe gefunden, um der Anfang des Schreibens zu verschleppen. Aber irgendwie war der Moment, wo ich verstanden habe, dass je weniger Zeit ich in meiner Arbeit investiere, desto schlechter meine Arbeit wird. Deswegen habe ich letztendlich angefangen.
Was kommt am Anfang? Natürlich der Plan: ich habe nicht nur ein Inhaltsverzeichnis geschrieben und dem Professor geschickt, sondern habe auch für mich selbst einen individuellen Arbeitsplan vorbereiten: Wie viele Seite soll ich pro Tag schreiben? Wie viele Artikel und Kapitel soll ich pro Tag lesen? Wann soll ich mit dem ersten Kapitel fertig sein? Wie viel Zeit lasse ich für die Korrektur und Formalien? Wenn der Plan erstellt wurde, hat die „spannende“ Zeit begonnen: die Zeit mit dem Laptop und Bücher. Ich habe den ganzen Tag entweder in der Bibliothek oder zu Hause an meinem Schreibtisch verbracht. Ich habe im Mittel Oktober angefangen und sollte bis 17. Dezember die Arbeit fertigschreiben. Ich habe mir selbst versprochen, dass die grobe Fassung ich ungefähr bis Anfang Dezember schaffen soll, um danach eine Pause für Weihnachtmärkte und Glühwein machen.
Eine der wichtigsten Dinge, die mir in dieser Zeit, wenn ich sehr intensiv gelernt habe, geholfen hat, war die Zeitplanung. Ich habe immer geschrieben, z. B. von 9 bis 11 Uhr schreibe ich § 1, danach mache eine Pause von 20 Minuten, trinke Kaffee oder mache einfache Gymnastik und dann geht’s weiter. Diese Arbeitskalender hat mir auch geholfen, wenn ich dachte, dass ich zu wenig geschrieben oder gemacht habe. Ich habe einfach die Seiten von letzten Tagen angeschaut und konnte dann objektiv einschätzen, ob ich wirklich produktiv war oder nicht. Natürlich sind wir keine Maschine und können nicht zwei Monate lang nur lesen, schreiben, noch lesen und wieder schreiben. An einigen Tagen war ich besser motiviert und produktiv, an anderen weniger. Das ist ganz normal. Es gibt aber einigen Tricks, die ich benutz habe, um besser zu arbeiten:
- Wenn du wirklich verstehst, dass du müde bist, mach einfach eine Pause. Ja, das klingt ganz einfach und vielleicht sogar komisch, aber manchmal denken wir nicht an sich selbst und konnten nicht genau verstehen, wann wir richtig Ruhe und Pause brauchen.Trotzt meine intensive Arbeit, habe ich an einigen Tagen einfach nichts gemacht, oder bin mit dem Zug nach München gefahren und einfach durch die Stadt geschlendert.
- Mach dir einige kleine Ziele, die du schnell erreichen kannst.Ich habe z.B. geschrieben, dass ich bis Mittag 2 Seiten schreiben oder einen Artikel oder ein Gesetz bis Ende übersetzen soll. Danach kommt eine Belohnung – Süßigkeiten, längere Pause oder Spaziergang. Da ich meine Masterarbeit im Vorweihnachtszeit geschrieben haben, habe ich mir versprochen: wenn ich das und das schaffe, dann geht es am Sonntag auf den Weihnachtsmarkt.
- Versuch in den Pausen und am Wochenende deine Tätigkeit ändern: mehr auf frische Luft sein, wenn du immer in der Bib oder am PC sitzt. Mach einen Sportkurs am Freitag oder Samstag. Lies etwas, was nicht deine wissenschaftliche Arbeit betrifft. Treff sich mit Freunden und versuch nicht über deine Masterarbeit reden. Das hilft nicht nur die Gedanken loslassen, sondern auch später besser und produktiver (und sogar kreativer) arbeiten.
Also nochmal: keine Angst von große Dinge und Aufgaben. Einfach anfangen und dann geht’s besser. Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg mit wissenschaftlichen Arbeiten und hoffe, dass meine Tipps können Ihnen helfen. Bis nächstes Mal!
Maria
keine Angst von große Dinge und Aufgaben. Einfach anfangen und dann geht’s besser