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Prüfungszeit in Deutschland und neue Herausforderungen

Das neue Semester hat schon angefangen und ich denke, dass fast alle Studenten sich darüber freuen. An der Uni Regensburg versuchen alle draußen zu lernen und zwischen den Vorlesungen kurz in der Sonne zu liegen. Diese Möglichkeit konnte ich auch nicht verpassen, deswegen schreibe diesen Artikel und genieße gleichzeitig dieses schöne Frühlingswetter.

Das Ende des Wintersemesters

Ende des Wintersemesters war für mich ein bisschen anstrengend. Ich musste viel für die Klausuren und Prüfungen lernen, eine Seminararbeit schreiben und auch ein paar Artikel zu verschiedenen Themen verfassen. Ich studiere Jura und meistens schreiben die Jurastudenten Klausuren und machen keine mündlichen Prüfungen. Aber mein Masterprogramm ist so aufgebaut, dass wir beides machen mussten: eine Klausur schreiben und eine mündliche Prüfung ablegen. Eine Klausur mit anderen deutschen Studenten zu schreiben war für mich eine richtige Herausforderung. In der Klausur bekommt man einen Fall (einen Sachverhalt, in dem steht, was passiert ist), um ihn weiter in einer bestimmten Reihenfolge zu analysieren (diese Reihenfolge heißt „Gutachtenstil“). Das heißt, du kannst nicht einfach alle deine Gedanken und Kenntnisse zum Thema schreiben. Man muss alles unbedingt richtig strukturieren. Wenn die Lösung und das Antwort richtig waren, aber die Struktur war falsch, bekommt man keine Punkte. Für mich war dieses System ganz neu, und ehrlich gesagt, auch nach den Klausuren verstehe ich nicht ganz, wie es funktioniert. Ja, man muss immer weiterlernen.

Seminararbeit

Für mich war auch sehr spannend, aber ein bisschen anstrengend, eine Seminararbeit auf Deutsch zu schreiben. Ich lerne gerade die Grundzüge des deutschen Rechts (nämlich was ist ein Rechtsgeschäft, was braucht man für einen Kaufvertrag und solche Dinge) und besuche die Vorlesungen für Erstsemester. Aber das Problem war, dass ich für ein Seminar ein Thema aus dem 5. oder 6. Semester machen musste. Als ich mein Thema von dem Professor bekommen habe (Es heißt „Beschränkung der Organhaftung durch innerbetrieblichen Schadensausgleich“), hatte ich keine Ahnung worüber es geht. Nach 4 Wochen, ungefähr 35 Büchern und Artikeln und vielen Stunden in der Bibliothek habe ich meine Arbeit fertiggemacht. Ich bin sicher, dass diese Arbeit nicht ideal war, aber jetzt habe ich keine Angst vor schriftlichen Arbeiten.

 

A few books on a desk
A few books on a desk© Maria

Mündliche Prüfung

Meine erste mündliche Prüfung im Wintersemester war nicht so leicht, aber interessant. Der Kurs heißt „Allgemeines Schuldrecht“ und wie ich schon gesagt habe, ist es sehr ungewöhnlich, wenn man an der Juristische Fakultät eine mündliche Prüfung am Ende des Kurses macht. Aber in meinem Fall soll ich es sowieso mündlich machen. Während des Bachelorstudiums haben meine Professoren immer gesagt, dass einem Studenten immer ein Tag fehlt, um sich gut auf die Prüfung vorzubereiten. Egal, ob du einen Monat, eine Woche oder nur drei Tagen lang gelernt hat, fehlt es immer ein Tag. Bei der ersten Prüfung in Deutschland war bei mir genauso. Ich saß neben dem Raum, blätterte meine Notizen nochmal durch, und dachte, dass ich schon alles vergessen habe, was ich im Laufe des Semesters gelernt hatte. In diesem Moment war ich ziemlich besorgt. Aber als die Prüfung begann, waren alle meine Sorgen weg. Ich habe mich nur auf die Fragen konzentriert und etwas auf den Gesetzestext, den wir zur Prüfung mitnehmen konnten. Vielleicht klingt es ein bisschen komisch, aber gerade während der Prüfung wurde mir klar, dass mir dieses Thema wirklich gefällt und ich noch mehr darüber lesen möchte. Es war das erste Mal, dass ich nach der Prüfung so glücklich und inspiriert war. Übrigens habe ich diese Prüfung bestanden 😉

Diese Prüfungszeit in Deutschland hat mir viel mehr beigebracht, als es auf den ersten Blick scheint. Es gab mir die Motivation weiter deutsches Recht zu lernen, keine Angst vor Schwierigkeiten zu haben und mit Leichtigkeit und Interesse neue Aufgaben zu beginnen. Und auch zum Schluss: versucht mindestens einmal, eine neue schwierige Aufgabe nicht als etwas Schlechtes oder Kompliziertes wahrzunehmen, sondern als eine neue Gelegenheit, die euch bestimmt etwas beibringen wird.

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Comments

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written by surbhi created on

Adel, danke dir! :)

written by Maria Bolshakova created on

Ich mag deine positive Einstellung,Maria! Viel glück!! :)

written by Adél created on

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